EU erwägt Steuer auf Plastiktüten

Liebe KHFP –  LeserInnen! Endlich komme ich wiedermal dazu Eure Kommentare zu lesen und selber zu posten. Beim Durchlesen der Kommentare ist mir gleich ein Link aufgefallen, den mir  Tanja  geschickt hat. Ich finde den Artikel so interessant, dass ich ihn hier auch gleich nochmal wiedergeben möchte! Genau darum würde es auf politischer Ebene  gehen: Endlich steuernde Maßnahmen zu ergreifen, um dieser unendlichen (und größtenteils sinnlosen) Plastikmüllflut Einhalt zu gebieten!

Aber macht Euch selbst ein Bild! Bin schon gespannt, was Ihr dazu sagt.

http://www.zeit.de/wirtschaft/2013-03/plastiktueten-muell-steuer-kommission

Und hier der Artikel:

Die Kommission in Brüssel sagt den Wegwerfprodukten den Kampf an: Besonders verbreitete Kunststoffartikel könnten bald sondersteuerpflichtig sein.

Der Umweltschutz lässt sich aus Sicht der EU-Kommission mittels Sonderabgaben verbessern: Sie erwägt Umweltsteuern auf besonders verbreitete Kunststoffprodukte, insbesondere auf Plastiktüten. „Marktbasierte Instrumente“ könnten „die Herstellung und den Verbrauch von kurzlebigen und Einweg-Erzeugnissen aus Kunststoff zu vermeiden“ helfen, heißt es in einem Diskussionspapier der Brüsseler Behörde. Zugleich ist von möglichen Umweltsteuern die Rede.

Umweltkommissar Janez Potocnik stellte das Papier mit dem britischen Schauspieler und Oscar-Preisträger Jeremy Irons vor, der sich mit dem Film Trashed gegen Plastikmüll engagiert. Sie wollen damit eine öffentliche Debatte anstoßen.

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„Kunststofftragetaschen sind exemplarisch für die moderne Konsumgesellschaft – leicht, praktisch, wertlos und oft nach einer einzigen Benutzung weggeworfen“, heißt es in dem Papier. 2010 wurden demnach EU-weit 95,5 Milliarden Plastiktüten benutzt. 92 Prozent fliegen nach einmaligem Gebrauch in den Müll – oder eben in der Umwelt umher.

Viele enden im Meer, laut Angaben der Grünen kommen dort jährlich zehn Millionen Tonnen Plastikmüll hinzu, der sich nur binnen Jahrzehnten abbaut. Laut EU-Angaben machen Tüten fast drei Viertel der von Trawlern vor der Küste der Toskana gesammelten Abfälle aus.

Grundsätzlich hält die Kommission Kunststoffe „für unverzichtbar“. Gerade ihre eigentlich gewünschte Haltbarkeit machen sie aber auch so heikel. Ein Beispiel dafür ist ins Meer gelangtes Plastik, das zu winzigen Teilchen zerfällt und über die Fische in die Nahrungskette und damit in den Menschen gelangt.

Erkenntnis allein reicht nicht

Die Grünen im Europaparlament kritisierten, dass die Kommission nur ein sogenanntes Grünbuch zu den Plastiktüten vorlegt und nicht einen Gesetzentwurf. „Trotz weitreichender Konsultationen und einer umfassenden Umweltverträglichkeitsprüfung wurde der ursprünglich für das erste Vierteljahr 2013 vorgesehene Gesetzesvorschlag vertagt“, sagte Fraktionschefin Rebecca Harms. Wegen dieser Verschiebung sei es unmöglich, diese Wahlperiode noch ein Gesetz zu verabschieden.

Verbundenheit stärken

Nach den vielen Lesungen, Vorträgen und Diskussionen der letzte 8 Monate und der seit über 3 Jahren ungebrochen regen Anteilnahme an diesem Blog möchte ich mich heute wieder einmal ganz besonders bei allen Leserinnen und Lesern bedanken.

Gerade bei meinem letzten Vortrag in Oberösterreich durfte ich wieder ganz außergewöhnliche Menschen kennen lernen. Menschen, die sich teilweise seit vielen Jahren in ihren unterschiedlichen Wirkungsbereichen für einen nachhaltigen Lebensstil, die Entwicklung und Verbreitung umweltfreundlicher Technologien und Bewusstseinsbildung im Sinne einer lebenswerten Gegenwart und Zukunft einsetzen.

Doch nach dieser Lesung und Diskussion in einer kleinen Sonnenenergie- und Photovoltaikfirma in Oberösterreich war ich nicht nur von den Aktivitäten der ZuhörerInnen begeistert, sondern ganz besonders von dem Gefühl der Zusammengehörigkeit, das sich auch bei mir sofort einstellte, obwohl ich keinen der Anwesenden je zuvor gesehen hatte.

Natürlich interessieren sich für so speziellen Themen wie „Plastikmüllvermeidung“ meistens hauptsächlich einschlägig vorbelastete Menschen, doch ich vermeide es tunlichst, darüber zu lamentieren, dass „alle, die es nötiger hätten, eh nicht hier sind…“

Ich halte es für extrem wichtig, Menschen, die sich etwas außerhalb des Mainstreams auf die Suche nach einem – nennen wir es mal ganz allgemein – „sinnvollen Lebensstil“ begeben haben, zu vernetzen und zu bestärken. Und es hat sich in den letzten 3 Jahren als unglaublich befriedigend und erfüllend erwiesen, Kontakte mit ähnlich Gesinnten zu pflegen, Erfahrungen auszutauschen und sich immer wieder neue Impulse und Anregungen zu holen.

Es ist nicht zuletzt dieses gute Gefühl, des Zusammenhalts, der Zugehörigkeit zu einer noch etwas kleineren, aber doch beständig (und hoffentlich bis zur „richtigen“ Größe) wachsenden Gruppe, das mich nach über 3 Jahren noch immer motiviert, über das Thema, das mehr oder weniger zufällig „meines“ geworden ist, zu reden und zu schreiben.

Und es ist dieses gute Gefühl, das mir in den letzten Jahren geholfen hat, auch weit darüber hinaus Motivation und Engagement zu entwickeln.

In diesem Sinne hoffe ich noch auf einen langen und ausdauernden Austausch mit Euch und darauf, dass wir laufend mehr werden!!

Freie Sicht

Liebe LeserInnen (eigentlich müsste ich ja angesichts des regen Schriftverkehrs  schon „liebe SchreiberInnen“ sagen)!

Zum Glück funktioniert die Kommunikation auf dem Blog zeitweise auch ohne mein Zutun sehr gut. Ich war allerdings nicht wegen eines ausgedehnten Weihnachtsurlaubs in letzter Zeit so schweigsam, sondern weil ich es heuer tatsächlich erstmalig in meiner 41-jährigen Karriere geschafft habe, exakt am 24.Dezember krank zu werden – und zwar gleich ordentlich, so dass ich erst jetzt langsam wieder von einer vollständigen Genesung sprechen kann…

Aber ich wär nicht ich, wenn ich der ganzen Sache nicht letztlich doch auch noch was Gutes abgewinnen könnte uns so kann ich Euch hiermit mit Freuden mitteilen, dass ich die ruhigste und stressärmste Weihnachtszeit meines (Erwachsenen)Lebens hinter mir habe – Peter sei Dank!

Das ausgiebige krank Sein hat mir wieder einmal extrem deutlich gemacht, wie viele Dinge einfach NICHT SEIN MÜSSEN und den Fokus auf das verstärkt, was mir in dieser Zeit eigentlich besonders wichtig ist.

In diesem Sinne möchte ich Euch allen noch nachträglich alles Gute für das neue Jahr wünschen und ein paar Gedanken zur Weihnachtszeit und zum Jahreswechsel mit Euch teilen.

Freie Sicht

Klar sehen

inmitten des rasenden Stillstands

die Sinne bewahren

den Über alle Grenzen laufenden

fluss

vorbeiziehen lassen

und

Atem schöpfen

Sich nicht auf die Suche

nach einem ethisch korrekten Feuerwerk begeben

das ziellose Rennen

um die Triple-A Gefühle

vorzeitig abbrechen

und

von außen betrachten

sich lächelnd wegdrehen

sich selbst zuwenden

Klar sehen

in langen Nächten

an kurzen Tagen

dass das Selbstverständliche aufhören

und das Unvorstellbare

beginnen wird

Sandra, Dezember 2013

Schenken ohne Kaufen

Bevor ich zu meinem heutigen  „Last minute Geschenktipp“  komme, möchte ich wieder einmal die Gelegenheit nutzen, um mich bei allen LeserInnen dieses Blogs und meines Buches für die nun teilweise schon jahrelange Anteilnahme an unserem „Dauerexperiment“ zu bedanken! Gerade die letzten paar Kommentare zu meinem Buch hier auf dem Blog waren wieder so aufbauend und motiverend, dass ich am liebsten gleich noch ein Buch schreiben würde…. schließlich hat sich die „Plastikfreie Zone“ seit ihrem Erscheinen schon wieder ganz schön weiterentwickelt….mal sehen..

Nun aber zum versprochenen Geschenktipp:

Da  die Konsumfreude erfreulicherweise in meiner gesamten Familie stark im Sinken begriffen ist,  haben meine Schwester und ich (wir schenken uns schon seit Jahren nur mehr „Zeitgeschenke“) heuer beschlossen,  auch die wechselseitigen Geschenke für die Kinder „umzustellen“. Die Tatsache, dass alle unsere Kinder sehr viel und gerne lesen und sich in unseren Haushalten über die Jahre dementsprechend viele Bücher angesammelt haben, hat mich auf die Idee gebracht, das Verleihen von Büchern zum Geschenk zu machen. Konkret heißt das in unserem Fall: Jede Familie sucht in ihrem Bücherfundus nach Exemplaren, die sie gerne jemandem aus der anderen Familie leihen möchte und schreibt dazu jeweils eine nette Weihnachtskarte. Je nach Lust und Laune werden die Bücher dann auch noch – natürlich plastikfrei – verpackt.

Allen, die etwas mehr Aufwand nicht scheuen, kann ich auch noch meine Weihnachtsidee von 2010 ans Herz legen:

Damals habe ich eine so genannte „Bücherkette“ verschenkt: Ich wählte 12 FreundInnen und 12 meiner Lieblingsbücher aus und „verschenkte“ meine Bücher für insgesamt ein Jahr. Für jedes Buch hatte jedes Mitglied der Bücherkette jeweils ein Monat Zeit, danach sollte das Buch in einer vorher festgelegten Reihenfolge an das nächste Mitlied der Bücherkette weitergegeben werden… auf diese Art hatten alle 12 zumindest theoretisch die Möglichkeit, monatlich ein neues Buch zu lesen und sich mit den anderen Mitgliedern darüber auszutauschen, ohne all diese Bücher zu Hause lagern zu müssen.

Ich denke mit etwas Phantasie und Kreativität kann man diese Ideen problemlos an die eigenen Bedürfnisse und Gegebenheiten anpassen und natürlich auch auf viel andere Bereiche (Kleidung, CDs, Spiele,..) anwenden. Letztlich  hat man damit ein sehr persönliche Geschenk, das auch dazu beitragen kann, persönliche Kontakte wieder zu intensivieren.  (Als „Verlegenheitsgeschenk“ für Leute, denen man eigentlich gar nichts schenken will, ist es aus diesem Grund natürlich weniger geeignet….:-))

Wünsche Euch allen viel Freude beim kreativen stress- und einkaufsfreien Schenken und falls wir uns vorher nicht mehr hören schon jetzt eine schöne Weihnachtszeit und alles Gute für den Jahreswechsel.

Weihnachtszeit – Plastikzeit !?

In der Vorweihnachtszeit muss ich mir die Frage, die ich als Titel für einen meiner letzten Beiträge gewählt habe (Sind wir Konsumioten?) besonders oft stellen.

Weihnachtskitsch in allen Farben, Größen, Formen und Materialmixturen lauert zur Zeit an allen Ecken. Gerade so als bräuchten wir tatsächlich noch eine Steigerung des ohnehin ganzjährig vorhandenen Überflusswahnsinns.

Das Material ist in dieser Ansammlung von nutzlosem, sinnentleerten Ramsch natürlich zweitrangig, Plastik kommt allerdings, schlicht und einfach, weil es so billig ist, in der Hitparade der Überflüssigkeiten besonders häufig zum Einsatz. Es gibt anscheinend NICHTS, womit sich in dieser Zeit des kollektiven Konsumrausches KEIN Geschäft machen lässt.

Meine Gegenstrategie, Einkaufsstraßen und -zentren (möglichst ganzjährig!) weitgehend zu meiden, lässt sich allerdings leider nicht immer 100%-ig umsetzen.

Manche Dinge braucht man auch in der Vorweihnachtszeit wirklich!

Uns holt jedenfalls regelmäßig um diese Zeit das Thema Winterschuhe ein und natürlich stellt sich dabei immer wieder nicht nur die Material sondern auch die Preisfrage. Für den Großteil unserer Familie hat sich das Thema heuer erfreulicherweise nach dem Erscheinen eines Artikels über unser Experiment in der Süddeutschen Zeitung erledigt. Die Schuhfirma Think war von unserer Idee so begeistert, das sie uns spontan 4 nahezu plastikfreie Testmodelle für den Winter zur Verfügung stellte. Die Schuhe werden aus hydrophobiertem Leder hergestellt, das auch unter extremen Bedingungen zumindest zwei Stunden lang wasserfest bleibt und dabei ohne jegliche Kunststoffmembran (Goretex…usw.) auskommt.

Erste „Testergebnisse“ sowie Tragegefühl und Ästhetik sind absolut überzeugend. Die Preisfrage hat in diesem Fall zwar ausnahmsweise einmal keine Rolle gespielt.

Allerdings gibt es auch finanziell gesehen und mittlerweile durchaus empirisch abgesicherte, eindrucksvolle Argumente, beim (Schuh)kauf lieber seltener, dafür aber gezielter etwas mehr Geld auszugeben. Das beste Beispiel dafür: Marlenes Winterstiefel aus Leder und Lammfell, die wir zu Beginn unseres Experiments um durchaus beachtliche 220 € bei GEA gekauft haben. Marlene hatte damals schon meine Schuhgröße. Nachdem sie die Stiefel nun zwei Winter lang getragen hat und herausgewachsen ist, passen sie mir nicht nur perfekt, sondern sehen – nach einer zugegebenermaßen gründlichen Putzaktion meinerseits – auch wieder aus wie neu! Somit komme ich heuer sogar in den Genuss von 2 Paar neuen Winterschuhen, was natürlich meinem Ruf als Schuhfetischistin wieder Auftrieb verleiht. Aber immerhin bin ich guter Dinge, dass ich beide Paare mindestens noch die nächsten 7 bis 8 Jahre tragen werde…

Allen, die den Verlockungen diverser vorweihnachtlicher (Plastik)ramschanbieter etwas entgegensetzen wollen, kann ich speziell für die Vorweihnachtszeit ein nettes, kleines Experiment ans Herz legen:

1.) Auf einen Zettel etwas aufschreiben, das man wirklich braucht oder zumindest unbedingt haben bzw. machen möchte (am besten mit Preis).

2.) Jedes mal, wenn man  beim Einkaufen in Versuchung gerät, irgendetwas zu kaufen, was man nicht vorher 100ig geplant hat, sofort den Betrag, den es kosten würde zur Seite legen und zu Hause in eine Spardose werfen.

3.) Sobald auf diese Art der entsprechende Betrag zusammengekommen ist, kann der zu Beginn aufgeschriebenen Wunsch umgesetzt werden.

Natürlich sind derlei „Luxusexperimente“ selbst in Österreich nicht für alle Menschen möglich, natürlich gibt es auch bei uns diejenigen, die sowieso schon jeden Cent 3mal umdrehen müssen oder überhaupt ganz andere Sorgen haben und sich eher darüber Gedanken machen müssen, ob das Monatsbudget noch für das Essen in der nächsten Woche reicht. Diese Menschen kommen ohnehin eher selten in die Verlegenheit, Geld für Unnötigkeiten auszugeben.

Aber zumindest diejenigen, die die Wahl haben (und das sind ja bei uns auch nicht so ganz wenige…) könnten wohl langsam mal anfangen, an den richtigen Ecken und Enden zu sparen…

Viel Spaß beim Ausprobieren!!