Obwohl wir es im Zuge unseres Experiments geschafft haben ca. 95 % weniger Plastikmüll (die restlichen 5% stammen hauptsächlich aus Geschenken, Postsendungen und Restbeständen) und ca. 60 bis 70 % weniger Restmüll zu produzieren, ist auch in unserem Haushalt die Frage wie mit dem verbleibenden Müll umgegangen wird nicht unwesentlich. Selbstverständlich sammeln wir Glas, Papier, Metall und Biomüll extra, aber mit dem Sammeln alleine ist es ja noch nicht getan. Es gehört schon auch noch eine ganze Menge guter Wille und einiges an Mitdenken dazu, die sorgfältig getrennten Müllfraktionen auch tatsächlich einer entsprechenden Entsorgung (die Recycling überhaupt erst möglich und sinnvoll macht) zuzuführen.
Das denke ich mir jedenfalls immer wieder, wenn ich vor dem Altpapiercontainer, der sich direkt vor unserem Haus befindet, stehe. Der Umgang mit so einer grundsätzlich sinnvollen Einrichtung scheint nämlich viele MitbürgerInnen heillos zu überfordern.
Das fängt damit an, dass immer wieder riesige, nicht zerkleinerte Kartonverpackungen und Schachteln in den Container geworfen werden, die oft schon nach 2 bis 3 Tagen das Einfüllen von Altpapier unmöglich machen. Weiter geht es damit, dass gefüllte Container offenbar auch nicht für jedermann ein klares Signal dafür sind, dass an dieser Stelle zurzeit kein Altpapier mehr entsorgt werden kann. Abgesehen von den Dingen, die beim Einfüllen in volle Container „danebenfallen“, finden sich nach kurzer Zeit auch alle möglichen Schachteln und Säcke, die neben dem Container abgestellt werden. Die Tatsache, dass deren Inhalt von Wind und Regen in der umliegenden Gegend verteilt wird kümmert die Betreffenden offenbar wenig.
Zu guter Letzt scheint es für manche Menschen auch ausgesprochen schwierig zu sein, Papier, Plastik, Metall und Restmüll voneinander zu unterscheiden. Immer wieder finden sich mit Altpapier gefüllt Plastiksackerl, Aludosen; Plastikverpackungen und diverser Restmüll in und um unseren Altpapiercontainer. Hier geht es also wohlgemerkt nicht um die zugegebener Maßen oft schwierige Entscheidung, ob ein Papier beschichtet ist oder nicht! Nein, hier geht es um eigentlich wirklich sehr klar unterscheidbaren Müll.
Sozusagen das Tüpfelchen auf dem „i“ ist es dann, wenn die oft doch 2, 3 Minuten lang dauernde Müllentsorgungsaktion auch noch bei laufendem Automotor durchgeführt wird!
Das Erschreckende daran ist, dass „meine kleine Altpapierwelt“ im Grunde nur ein mikrokosmisches Abbild des globalen Umgangs mit Materialien aller Art darstellt. Sobald wir sie nicht mehr brauchen sind sie Müll und dann geht es offensichtlich hauptsächlich darum, sie aus dem unmittelbaren, eigenen Umfeld zu entfernen – was ja nicht ganz unverständlich ist: Selbst Hunde und Katzen setzen ihren „Abfall“ normalerweise ja nicht im eigenen Revier ab!
Als ich unlängst wieder einmal vor unserem überquellenden Altpapiercontainer stand und dort tatsächlich alle Arten von Müll finden konnte (sogar gebrauchte Wegwerfwindeln hatte jemand dort deponiert!), fiel es mir wirklich schwer einen entscheidenden Unterschied zu den oben erwähnten tierischen Verhaltensweisen auszumachen.
In solchen Momenten drängen sich oft gehörte Argumente wie „Wir trennen unseren Müll ja eh!“ oder „Es wird ohnehin alles recycelt!“ in mein Bewusstsein und ich würde den unheilvollen Anblick dieses Mülldurcheinanders gerne mit den UrheberInnen dieser Sätze teilen…
Dennoch ist das alles nur ein winziger Ausschnitt der Problematik. Auch unsere Wälder und Wiesen sind voll von Müll jeder Art, was wir mit unseren Kindern bei der jährlichen Flurreinigungsaktion in unserer Gemeinde jedes Mal wieder eindrucksvoll präsentiert bekommen.
Natürlich sind nicht alle Menschen in gleichem Ausmaß an der „Vermüllung“ unserer Lebensräume beteiligt, aber ich denke, jeder von uns hat hier noch bedeutendes Einsparungspotential.
Dazu abschließend noch ein kleines Beispiel aus unserem Haushalt.
Nachdem ich zu Beginn unseres Experiments auf der Suche nach Alternativen zu den klassischen Plastikmüllsäcken recht rasch auf die kompostierbare Variante aus „Bioplastik“ gestoßen war, stellte ich mir in weiterer Folge immer wieder die Frage, warum in aller Welt wir unseren Müll eigentlich überhaupt noch in zusätzlichen Müll verpacken müssen. Daraus entstand schließlich eine zwar nicht sehr innovative, aber Plastik- Bioplastik und Kostensparende Variante: Ich verwende ein paar Blätter Zeitungspapier, um die Restmülleimer in Bad und Küche damit auszulegen und den Restmüll damit schließlich zur Mülltonne zu befördern, denn da speziell seit Beginn des Experiments bei uns so gut wie keine Essensreste oder verdorbene Lebensmittel mehr anfallen, braucht der Rest des Restmülls zum Glück auch keine „dichte“ Verpackung!
Wenn doch einmal geruchbildender Müll anfällt, so wird dieser direkt in die Mülltonne entsorgt und für wirkliche „Notfälle“ gibt es ja noch die erwähnten Bioplastiksackerl. Es ist also nicht mehr notwendig den Müll in Säcke zu verpacken, die potentiell mehrere 100 Jahre haltbar wären!
Ganz allgemein gilt natürlich: Wer weniger Müll produziert, braucht auch weniger Verpackung für den Müll und dass ist nicht nur ökologisch vernünftiger, sondern auch wieder mal ein gutes Beispiel dafür, dass man beim Plastiksparen auch Kosten sparen kann.
Vielen Dank für den Beitrag zum Thema Müll. Mein Onkel möchte das Haus seiner Schwiegereltern ausmisten und hat deshalb einen Container gemietet. Gut zu wissen, dass man seinen Müll trennen sollte, um die „Vermüllung“ unserer Lebensräume nicht noch weiter voranzutreiben.
Es ist inspirierend, dass Sie 95% weniger Plastik und bis zu 70% weniger Restmüll produzieren. Mit Ihren Tipps werden auch ich und meine Frau versuchen unseren ökologischen Fußabdruck zu reduzieren. Wir haben auch noch einige Dinge, die wir zum Schrottankauf bringen können.
Sehr beeindruckend, dass du 95 % weniger Plastikmüll produzierst und auch so viel weniger Restmüll! Zu Hause schaffe ich es, den Müll jeweils um 50 % zu reduzieren (Biomüll fällt mehr an, da wir nun mehr frisch kochen, aber das ist ja wertvoller Müll). Im Betrieb haben wir auch etwa 40 % eingespart, wir lassen unseren Abfall nun seltener entsorgen.
Hallo Antonia mit dem Kochen hast du gleich zwei Fliegen mit einem Schlag. Frisches gesundes Essen und die Küchenabfälle werden wieder ein wertvoller Dünger.
Im Betrieb kommt es zur Kostenersparnis wenn weniger Gewerbemüll anfällt.
LKW Kilometer werden auch eingespart wenn Müllwagen seltener fährt.
Zunächst denke ich, dass es trotzdem richtig ist, so wenig Müll wie möglich zu machen.
Auch wir müssen ja die gelben Säcke nutzen. Aber es ist ein Unterschied, ob ich im Monat sechs, vier, zwei oder einen vor die Tür stelle.
Zweitens ist es eine langfristige Möglichkeit, sich dafür einzusetzen, dass die Müllentsorgung anders organisiert wird.
Man muss eben an die zuständigen Behörden schreiben, denen auf die Nerven gehen, Alternativvorschläge einbringen und nachfragen, warum das nicht umgesetzt werden kann, an Gemeinderatssitzungen teilnehmen etc.
Wieviel Möglichkeiten ihr in der Schweiz zur politischen Mitwirkung habt, wirst du besser wissen, aber die eine oder andere Möglichkeit gibt es bestimmt!
Liebe Sandra
Ich wohne hier in der Schweiz in einem Mehrfamilienhaus. Wir sind verpflichtet, den Müll in gebührenpflichtigen Müllsäcken, logisch aus Plastik, in den Container zu werfen. Also funktioniert das mit dem Müll in Zeitungspapier zu entsorgen leider schon einmal nicht. Die umweltfreundliche Variante, dass jeder Haushalt einen Mülleimer aus verzinktem Blech hatte und diesen an die Strasse zum Leeren stellte, gibt es leider nicht mehr. Also frage ich mich, was hier die Alternative wäre, denn Müll fällt immer noch an, auch wenn man kompostiert und Abfall trennt.
Die Bio-„Plastik“-Sackerl, die es in vielen Supermärkten gibt, scheinen abgesehen von dem Umstand, dass sie halt nicht aus Erdöl bestehen, doch nicht so problemlos kompostierbar zu sein, wie man uns glauben machen möchte.
Hier ein bericht dazu, über den mein Mann heute morgen gestolpert ist:
http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/nicht-umweltfreundlich-biotueten-als-mogelpackung-11715900.html
Seit einigen Jahren gibt es zumindest in D eine freiwillige Selbstverpflichtung der Industrie, Kunststoffe zu kennzeichnen. Dies soll das Recycling erleichtern; manche Kunststoffe können stofflich recycelt werden, andere (zB Polyurethan) recycelt man vernünftigerweise thermisch (also verbrennt sie), da sie einen ähnlich hohen Heizwert wie Heizöl haben.
Das Problem: Kunststoffe werden hierzulande eben NICHT sortenrein gesammelt.
Sämtliche Verpackungen aus Aluminium, Kunststoffen, Verbundwerkstoffen wandern in den „Gelben Sack“. Dieser soll eigentlich für den „Grünen Punkt“ gesammelt und von diesem auch recycelt werden. Dafür erhebt „Der Grüne Punkt“ auch einen Aufschlag von 1-2 ct je Verpackungseinheit. Und deshalb dürfen in den „Gelben Sack“ auch nur Produkte, die den „Grünen Punkt“ tragen. Kinderspielzeug, Haushaltsprodukte, Haarspangen, leere Kugelschreiber, Einwegfeuerzeuge, Eimer, Zahnbürsten etc. dürfen NICHT in den „Gelben Sack“, auch wenn diese aus Kunststoff oder Metall sind. Und auch vielen anderen Verpackungen mit dem „Grünen Punkt“, wie Pappschachteln, Papierumhüllungen, Einweg-Glasflaschen (zB von Sojasoße, Gewürzgläschen) etc. ist der Eingang in den „Gelben Sack“ verwehrt, OBWOHL sie den „Grünen Punkt“ tragen und die Entsorgung also schon bezahlt wurde. Das Gleiche gilt für Styroporverpackungen, Noppenfolien, das Innere von Polsterbrieftaschen, Frischhaltefolie, Grillschalen aus Aluminium usw., die den „Grünen Punkt“ nicht tragen. Von „Wertstoffsammlung“ über den „Grünen Punkt“ kann also keine Rede sein!
Ich bin deshalb
a) für den sofortigen Ausstieg aus dem System „Grüner Punkt“
b) für die sortenreine Sammlung von Wertstoffen
c) eine glasklare Kennzeichnung von Verpackungen, die „zusammengeschmissen“ werden dürfen bzw. die getrennt entsorgt werden müssen
d) für einen Ausbau der bürgernahen und -freundlichen Wertstoffsammlungen
Wenn es in meinem Speicher schon aussieht wie auf dem Recyclinghof (Papier, Gelber Sack, Glas, Pfandflaschen, Bio-Müll, Restmüll, Sperrmüll, Elektroschrott, Schadstoffsammlung, Batterien, Kork, Medikamente…), dann möchte ich die Sachen nicht noch alleweil selbst in die Container oder die Wertstoffhöfe tragen möchten, sondern dann will ich, dass alle paar Wochen oder Monate Müllabfuhr und Schadstoffmobil durch den Ort fährt und alles einsammelt, was wir nicht (mehr) gebrauchen können.
Das wäre energiesparender als mit dem eigenen Auto die einzelnen Wertstoffe abzugeben.
Nichtsdestotrotz bleibt es mein Prinzip, sowenig wie möglich Müll zu verursachen.
Hallo Morgan in unserer Stadt Steyr OÖ dürfen wir jetzt Alu und Blechdose sämliche Alutassen ,Aludeckel von Joghurtbechern zu den Leichtverpackungen aus Kunststoff wie PS, PS, PP Pet Flaschen Verbundpackerl Tetrapack zu geben.
Es werden mit Maschen metallhaltige Verpackungen heraus sortiert.
Beim Einsammeln selbst wird die LKW Fahrt mit den Metalldosen eingespart.
In unserer Wohngegend (hauptsächlich Studenten) ist es für viele völlig normal, alle Arten von Müll in den Container für Restmüll zu werfen, der direkt am Wohnhaus steht. Ich selbst mache mir die Mühe und trenne alles sorgfältig, und sobald ich den Müllbeutel einmal aus den Augen lasse, wirft ihn einer meiner WG-Mitbewohner in die Tonne – frei nach dem Motto: „Kommt ja später eh wieder alles auf einen Haufen.“
Von Papier über Gelbe Säcke bis hin zu Flaschen, Biomüll und sogar Leuchtstoffröhren und halbvollen Farbeimern landet alles fröhlich im Container. Und das von jungen Menschen, die von sich behaupten, angehende Akademiker zu sein.
Hallo Sandra,
ich wollte dich fragen, ob du schon von der Firma Pro-Tech aus Tirol etwas gehört hast.
Diese verkaufen biologisch abbaubare Bioabfallsäcke, die auch als Frischhaltebeutel verwendet werden können, sehr interessant das ganze!
Falls du Infos brauchst: http://www.biomat.info
Haben auch einen Onlineshop.
hallo an „alle“ 😉
auch wenn das stichwort „volumenabhängig“ nicht gefallen wäre, hätte ich meine beobachtungen hier angefügt.
ich verfolge ja schon längere zeit die immer grössere (mengenmässige) verwendung von plastikflaschen (seit wann kommt man auf seinem weg von/zu beruf/schule nicht mehr ohne getränk aus?) mit teilweise immer kleineren inhalten (siehe „wunderjoghurts“).
beim wegwerfen wird es spannend. wenn man schon die container für plastikflaschen verwendet (anderes plastik wird ja mit dem restmüll „thermisch verwertet“), dann landen diese natürlich mit luft gefüllt im behälter. so wird aus dem abholfahrzeug ein „luftbomber“, denn das volumen ist ein vielfaches des gewichtes.
würde man aus den flaschen die luft rauslassen und diese so klein wie möglich zusammenrollen/-falten, käme nur ca. ein drittel des volumens (also auch ein drittel der gebühr) und nur ein drittel für die abhol-
fahrten heraus.
tja – wie bringt man bloss solche sachen den menschen bei?
schöne grüsse aus wien in die steiermark
Hallo, Sandra,
Vielleicht interessiert es Dich noch, einige Punkte über unser Müllsystem zu erfahren.
Wir hatten ja damals die Chance genützt und mit der vorgeschriebenen Mülltrennung das ganze System reformiert. Auch die Müllgebühren, es wurden die Müllsparer und -Vermeider belohnt, die anderen müssen eben mehr bezahlen. Selbstkompostierer erhalten auch Ermässigung.
Bei uns wird abgeholt: Restmüll, gelber Sack (in großen Wohnblöcken gelbe Tonne), Altpapier, evtl. Biomüll.
Zum Wertstoffhof bringt man: Altglas, Biomüll in größeren Mengen, Textilien, Schuhe, Sperrmüll, Bauschutt, Altöl (aus der Küche), Elektro-Schrott, Problemstoffe, Alteisen. (Hoffentlich hab ich alles!)
Die Müllgebühr setzt sich zusammen aus einer Grundgebühr und einer volumenabhängigen Verbrauchsgebühr. Ich weiß, daß das in fast jedem Dorf anders ist, auch die Gebühren variieren stark. Bei Interesse schreibe ich Dir noch weitere Einzelheiten.
Für heute wieder LG Lucia
Mich erinnert das an eine Statistik zu gelben Säcken (werden in Deutschland für Verpackungsmüll aus Kunststoff und Metall verwendet), wonach in diesen zu 50% (!) Kram landet, der da nicht rein gehört. Inzwischen gibt es – in der Anschaffung aber sehr teure – Sortiermaschinen, die weitaus bessere Erfolgsquoten haben als die meisten Leute selbst.
Da muß ich Dir widersprechen:
Die gelben Säcke gibt es bei uns. In Deutschland haben sie zwar viel später angefangen mit der Mülltrennung, dafür machen sie es viel strenger und genauer.
Da muß man alles zu den Wertstoffhöfen bringen, Milch- und Saftpackerl, Plastikflaschen von Kosmetik- oder Reinigungsmitteln, Dosen, Styropor usw. …,alles in separate Container oder Säcke geben.
Plastikflaschen von Limo, Cola, Mineral und Getränkedosen sind mit Pfand belegt.
So ist es zumindest in dem Ort in Bayern, wo ich ein Haus betreuen muß. Ich kann mir vorstellen, daß es, wie bei uns, in anderen Orten andere Bedingungen gibt.
In unseren örtlichen Müllfirmen wird der Inhalt des gelben Sacks/Tonne von Arbeitern auf dem Fließband sortiert, damit die verschiedenen Materialien sortenrein dem Recycling zugeführt weren können.
Fr.G. Lucia
Guten Abend, lb. Sandra und Familie.
Wie angekündigt schreibe ich heute zu Deinem neuen Thema „Müll“ einige Erfahrungen aus meiner früheren Tätigkeit beim Umweltausschuß.
Müllvermeidung und -trennung waren ja eins unserer wichtigstens Projekte. Als von Politik, Industrie und Wirtschaft das Abfallwirtschaftsgesetz und die Verpackungsverordnung angekündigt wurden, hat eine Umweltgruppe in unserer Gemeinde gleich begonnen mit den Vorarbeiten: Analyse des Mülls, Pläne zur Organisation, Information usw.
Leider wurden die angekündigten oa. Gesetze „anders“ verwirklicht, zugunsten der Wirtschaft, zum Nachteil für die Konsumenten. Z.B. wurde damals festgelegt, (aber ziemlich sparsam bekanntgemacht!), daß der Konsument beim Kauf des Produktes gleich den Verpackungsbeitrag und den Verpackungs- entsorgungsbeitrag bezahlen muß. Dafür darf für den gelben Sack/Tonne = Verpackungsmüll keine Gebühr mehr verlangt werden. Ich bin überzeugt, daß das die meisten Konsumenten überhaupt nicht wissen. Wenn sie nicht Müll trennen, und Verpackung gedankenlos zum Restmüll werfen, bezahlen sie eigentlich doppelt.
Wir mussten damals unsere Pläne ändern, die Latte niedriger legen, und bemühten uns, alles möglichst gut umzusetzen: Durch Information, Schulungen, Beratungen die Bevölkerung zu Verständnis, Akzeptanz, Motivation zum Mitmachen für diese Aktion zu bringen.
Es würde zu weit führen, alle Details zu beschreiben. Jedenfalls gelang es uns, mit Hilfe der Schulen, die Mülltrennung recht gut durchzuführen, die bis heute mit einigen Verbesserungen funktioniert und wir haben keine solchen Zustände, wie Du sie beschrieben hast.
Unsere Schulen legen seit damals großen Wert auf Umweltunterricht, so werden über die Schüler auch die Eltern immer wieder erreicht und motiviert.
Das wäre überhaupt das Wichtigste, daß ständig über die Medien neue Anreize, Informationen, Aufbauaktionen bekanntgemacht würden, denn Stillstand bedeutet auf diesem Sektor RÜCKSCHRITT!
Darum halte ich Euer Experiment für so wichtig , super und nachahmenswert , weil es endlich wieder Bewegung in die Sache bringt. Ihr solltet wieder mal was im TV oder in der Krone bringen !
Hier im Blog ist es ja derzeit ziemlich ruhig!
Nun bis zum nächsten Mal frG Lucia
Liebe Lucia!
Die Zusammenarbeit mit Schulen finde ich besonders sinnvoll, da es ja schließlich darum geht, gerade bei Kindern und Jugendlichen schon ein Bewußtsein für Themen wie Müllvermeidung zu schaffen. Ich habe auch (in sehr kleinem Rahmen) schon in Schulen über unsere Erfahrungen berichtet und dabei den Eindruck gewonnen, dass die meisten Kinder sehr viel schneller als Erwachsene verstehen, worum es geht…
Die Sache mit der medialen Präsenz ist leider nicht so einfach. Medien haben oft nur sehr „akut“ Interesse an einer Sache und es funktioniert nicht so, dass ich einfach bei der „Krone“ oder beim ORF anrufe und sage „Bringt mal wieder einen Bericht über uns“ und die machen das dann jederzeit.
Allerdings hat es in letzter Zeit ein paar sehr positive Berichte in deutschen Zeitungen gegeben und dadurch hatten wir nun einen Drehtermin mit dem ARD, der einen Bericht über das Experiment in seinem Europajournal bringen wird. Der Beitrag soll in den nächsten 2 Wochen gesendet werden und sobald der Termin feststeht, wird er sicher hier bzw. auf der Plastic Planet Seite veröffentlicht werden.
LG Sandra
Hallo, Sandra!
Ja, ganz richtig, Kinder verstehen sehr schnell, worum es geht. Aber sie haben leider zu wenig Ausdauer. Daher muß man solche Schulungen oft wiederholen. Und auch den Erwachsenen würde das nicht schaden!
Ihr habt ja praktisch auch die verordnete Mülltrennung fast noch in der Schule gelernt. Ihr habt vielleicht nicht die intensiven Informationen – mit Schwerpunkt Müllvermeidung und Plastikvermeidung
bekommen, die wir damals geboten haben.
Ihr habt also die Mülltrennung eher als notwendiges Übel, als lästige Pflicht betrachtet, und sie vielleicht etwas halbherzig ausgeführt. Ihr habt, durch mangelnde Information, den Sinn und Zweck von Mülltrennung und Recycling nicht verstanden, es eher als „Konsumentenberuhigung“ gesehen.
Jetzt erst, unter dem Einfluß des Films PP, habt Ihr gewisse Zusammenhänge erkannt, und – mein großes Lob – als eine von wenigen Familien entsprechend darauf reagiert!
Die Sache mit den Medien ist wirklich nicht so einfach, diese Erfahrung mußten wir auch machen. Wir konnten nur in der Lokalpresse unsere selbst verfassten Artikel anbringen, für das Fernsehen war die Sache zu wenig spektakulär!
Ich werde die Augen offenhalten, wann in ARD der Bericht kommt.
Am Dienstag, 27.7. war in ARTE ein Themenabend, der Dich vielleicht auch interessiert hätte: „Sckick, aber schädlich“, „Hauptsache haltbar“, und „Leben ohne Schadstoffe“. Man kann es im Internet unter arte tv nachschauen.
LG Lucia
Liebe Lucia!
Ich habe die Berichte auf ARTE gesehen und mich dadurch natürlich wieder bestätigt bzw. sehr motiviert gefühlt, weiter an der Sache dranzubleiben.
LG Sandra
Genau das gleiche hab ich mich auch schon vor ein paar Wochen gefragt: Warum verpacken wir unseren Müll in Müll?
Ich verwende teilweise die Biomüllsackerl (verrottbar). Und als ich das letzte Mal Klopapier gekauft habe, das man ja, soweit ich weiß, nur in Plastiksäcken bekommt (oder gibt es da schon Alternativen?), dachte ich mir, dass ich ja das Sackerl vom Klopapier gleich als Müllbeutel verwenden kann. Schaut zwar nicht so gut aus, aber das ist ja egal 😉
So findet die Klopapierverpackung wenigstens eine Verwendung, bevor sie weggeworfen wird…..
Liebe Grüße,
Laura
Liebe Laura!
Ich finde, es ist eine gute Idee, die Klopapierumhüllung auf diese Weise weiterzuverwenden.
Wir verwenden mittlerweile Recyclingeinmalhandtücher, die wir in der Mitte auseinanderreißen (siehe Geschichten „Badezimmer ohen Plastik“). Diese kaufen wir im Großhandel in einer Kartonverpackung und kommen damit ca. ein 3/4 Jahr aus. das ist übrigens eine sehr kostengünstige Variante.
Liebe Grüße und Danke für Deinen Tipp
Sandra
Hallo Laura ich finde deinen Beitrag wertvoll . Ich versuche die Zahnseide in den nächsten Abfallkübel zu schmeißen um im Badezimmer keine Müllsäcke zu verusachen im Gästehaus zu Beispiel. Oder zu hause nur trockene Abfälle in den Abfallkübel ohne Müllsäcke. Ich denke auch Kleinvieh macht Mist wie es so schön heißt.
Liebe Grüße
Markus
in unserer gemeinde wurden aus den von dir genannten gründen alle altpapiercontainer entfernt. sein altpapier kann man nun nur mehr im altstoffsammelzentrum entsorgen. außerdem wurde eine altpapiertonne eingeführt, die jeder haushalt haben kann und die 6-wöchentlich abgeholt wird. sehr praktisch, allerdings viel zu klein, bei den unmengen an altpapier, die bei uns immer noch anfallen.
Liebe Astrid!
Ich sehe das Entfernen der Container ebenfalls als die beste Lösung an, zumal es auch in unserer Gemeinde ein Altstoffsammelzentrum gibt, wo ohnehin alle anderen Müllfraktionen hingebracht werden müssen. Dort steht das Ganze wenigstens unter Kontrolle der Gemeindearbeiter !
In welcher Gemeinde wohnst Du? (Das könnte ich dann vielleicht bei nächster Gelegenheit als Beispiel anführen.)
LG Sandra