Da Werner letzten Donnerstag zu einer Sondervorstellung von „Plastic Planet“ nach Graz gekommen war, hatte ich mir den Film mit ein paar FreundInnen noch einmal (zum 3. Mal!) angesehen.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion war auch Ulrike Kabosch von der Arge Abfallvermeidung anwesend. Sie empfahl unter anderem eine Broschüre des Lebensministeriums als Leitfaden für den Einkauf von Schulartikeln. Da ich in diesem Bereich noch kaum gute Alternativen gefunden hatte, erhoffte ich mir natürlich ein paar brauchbare Tipps für den nächsten „Schuleinkauf“.
Clever einkaufen für die Schule – die Kinder haben es gewusst!
Es ist doch schön, wenn man von seinen Kindern lernen kann! – das war der vorherrschende Gedanke beim Durchblättern der Broschüre „Clever einkaufen für die Schule“. Marlenes Unzufriedenheit mit den ständig abbrechenden Farbstiften, unzählige zerbrochene Plastikspitzer und Lineale, ein Billigfederpennal mit Füllung, das nach zwei Wochen Gebrauch bereits in ebenso viele Teile zerfallen war,….das alles erschien vor meinem geistigen Auge. Gleichzeitig fielen mir auch wieder Marlenes mahnende Worte dazu ein: „Mama, wir müssen endlich g´scheite Stifte kaufen! Das bringt nix, wenn du immer wieder das gleiche Klumpert kaufst!“
Als wir im Zuge unserer Hausräumaktion die große Plastikbox, die zur Aufbewahrung der Stifte gedient hatte, entfernten und den Inhalt in eine Holzkiste umfüllten, wurde mir bewusst, wie viele kaputte oder halbkaputte Stifte, Spitzer, Lineale,…usw. die Kinder im Laufe der Jahre „gesammelt“ hatten. Schon damals schwante mir, dass in Summe gesehen, vielleicht doch die Anschaffung von qualitativ hochwertigeren Schreibgeräten günstiger gewesen wäre.
Billig ist manchmal gefährlich
Abgesehen davon wurde mir beim genaueren Studium der Broschüre auch klar, dass man die „Billigprodukte“ auch in diesem Bereich zumindest teilweise mit einem deutlich höheren Gesundheitsrisiko bezahlt. Das gilt vor allem für alle Arten von Schreibgeräten und Farben, Klebstoffe und Radiergummis (die teilweise sogar aus PVC bestehen!) umso mehr, da sie ja bei Kindern sehr oft mit der Haut in Berührung kommen und teilweise auch in den Mund genommen werden.
Es lohnt sich also in jedem Fall Produkte zu wählen, die möglichst wenige Schadstoffe enthalten. Abgesehen davon kann man durch den Kauf von nachfüllbaren Stiften, Klebstoffen und Tintenpatronen (Konvertern) den Plastikmüll deutlich reduzieren.
Ich möchte diese Broschüre wirklich allen Eltern mit schulpflichtigen Kindern sehr ans Herz legen, vor allem weil auch alle gängigen Kennzeichnungen, auf die man achten sollte, darin genau erklärt sind.
Wir werden vorerst einmal die Füllfedern der Kinder mit Konvertern (2€/Stück) nachrüsten, die dann aus dem Tintenfass zu befüllen sind. Ich bin schon ziemlich gespannt, wie das funktioniert. Das wird unter Umständen eine lustige Geschichte…
Bei Klebstoffen gibt es zum Beispiel von UHU eine ganze Palette von nachfüllbaren und Lösungsmittel freien Produkten, die mir auch für Schulklassen sehr geeignet erscheinen.Vielleicht gelingt es mir, so etwas zumindest für die Volksschulklasse von Leonard durchzusetzen.
Außerdem werde ich in Zukunft unlackierte Stifte mit gut eingeleimter Mine (bricht nicht so leicht!), Radiergummis aus Naturkautschuk, Metallspitzer, Holzlineale, nachfüllbare Textmarker und Wachsmalstifte mit Papierumhüllung kaufen. Um die hochwertigeren Stifte auch wirklich gut aufbrauchen zu können, werde ich außerdem noch so genannte „Stiftverlängerer“ besorgen.
Marlene kommentierte meine neuen Erkenntnisse übrigens schelmisch grinsend lediglich mit einem: „Na, früh kommst drauf!“