Es ist immer dasselbe Bild. Ich gehe ein paar Meter am Strand entlang, bin überwältigt von der Schönheit der Natur, den Farben, der Einzigartigkeit, dieser unglaublichen Kraft des Meeres…und dann: stolpere ich mit 100%iger Sicherheit
über das erste Stück Plastikmüll am Strand… am öftesten sind es hier jedenfalls Plastikflaschen oder Verschlüsse…
Und das alles ist noch nichts im Vergleich zur weltweiten Dimension des Problems:
Fast 9 Jahre ist es nun her, dass ich mit meiner Familie begonnen habe, „Einwegplastikfrei“ zu leben und einzukaufen. Genau so ein Urlaub an einem wunderschönen kroatischen Strand und kurz darauf der Film „Plastic Planet“ haben mich auf die Idee gebracht, Einwegplastik schlicht und einfach zu verweigern. Seither haben meine Familie und ich kaum mehr Plastikmüll – maximal einen halben bis einen ganzen gelben Sack bekommen wir zu fünft pro Jahr zusammen.
Und seit nunmehr 3 Jahren erlebe ich nun im steirischen Landtag, dass jeder einzeln meiner Versuche, die sinnlose Verschwendung von Plastik (und anderen Ressourcen) mittels konkreter Vorschläge zu reduzieren, bisher abgelehnt wurde.
Die „Krone“ hat sich lobenswerter Weise in den letzten Tagen dem Thema Plastik sehr eingehend gewidmet – am Ende der Serie gab es sogar noch einen Bericht über die zahlreichen Menschen und Aktionen, die sich bemühen, das Wegwerfplastik wieder aus der Natur zu entfernen, unter anderem auch eine Foto von mir bei einer der zahlreichen Sammelaktionen, an denen ich mich (in diesem Fall mit unserer ehemaligen Umweltsprecherin Christiane Brunner) beteiligt habe.
Doch die Lösung des Problems liegt in Wirklichkeit am Beginn der Kette und nicht an ihrem Ende. Die Produktion von Einwegplastik erzeugt Plastikmüll – so einfach ist das. Es ist dazu gemacht, weggeworfen zu werden. Die Folgen sind: Zerstörung mittlerweile riesiger Gebiete an Land und Wasser durch Plastikmüll, Klimawandel, Ressourcenverschwendung, Mikroplastik mit unabsehbaren Folgen in nahezu der gesamten Nahrungskette…und überall, vor allem in den Ländern des globalen Südens nicht „nur“ die ökologischen, sondern auch die sozialen Folgen dieser Zerstörung.
Wenn man das nicht will, darf es entweder nicht produziert werden oder man muss (dort wo es angeblich unvermeidbar ist) zumindest dafür sorgen, dass es wiederverwendet (Pfandystem mit Mehrweg) oder wenigstens sortenrein zurückgewonnen und recycelt werden kann(Pfandsystem.) Genau das wäre Verantwortung der Politik auf allen Ebenen!
Es ist für mich daher gänzlich inakzeptabel, dass die österreichische Bundesregierung zwar „Kreislaufwirtschaft“ in ihr Programm schreibt, aber jeden kleinen Schritt, der tatsächlich einer Umsetzung dieser Überschrift dienen würde (genauso wie die steirischen Landesregierung) ablehnt: Kostenpflicht für Plastiksackerl, Verbot von Mikroplastik, verpflichtender Pfand für Getränkeflaschen (inklusive Verbot von Einwegplastikflaschen), Pfand auf „Coffe To Go – Becher“,… und so weiter!
Daher bin ich immer mehr davon überzeugt, dass es tatsächlich sowas wie eine Revolution der Verweigerung braucht, eine Revolution für ein „Recht auf unversehrte Umwelt“, auf intakte Lebensräume, auf ein Klima, das uns und auch Menschen anderswo auf dieser Welt ebenso ein einigermaßen würdiges (Über)Leben ermöglicht! Eine Revolution der Verweigerung von Verschwendung und Misswirtschaft auf Kosten unserer Kinder und auf Kosten unzähliger Menschen anderswo, die durch kaum etwas deutlicher symbolisiert und drastischer sichtbar wird als durch den wahnsinnigen Umgang mit Einwegplastik.
Ich erinnere mich noch so genau an die bohrenden Fragen meiner Kinder als wir vor 9 Jahren an diesem wunderschönen Strand auf Istrien jeden Tag Unmengen an Plastikmüll einsammelten. „Mama, warum machen das die Leute? Wer ist schuld, daran?“ Ich musste mir damals eingestehen, dass wir alle Verantwortung dafür tragen – oder wie es eben die Kinder unmissverständlich ausdrückten: schuld daran sind!
Damals hat mich das zur persönlichen Verweigerung motiviert. Heute motiviert mich jedes dieser Stranderlebnisse mehr denn je, für klare politische Entscheidungen in einem der privilegiertesten und angeblich fortschrittlichsten Land der Welt zu kämpfen!
Hallo Sandra und Peter auf der Zero Wasteseite haben umweltfreundliche Mütter nach Papierklebern und Filzstiften zum nachfüllen nach dem Verweis auf dich Sandra, ihre Erfahrungen, Ideen und Erfolge mitgeteilt. Sie unterstützen sich gegenseitig.
Freundliche Grüße
Markus Schweighuber
Hallo Sanda und Peter,
ich habe im „Plastikatlas“ auf http://www.global2000.at, den ich übrigens als sehr gelungen finde.
Von der Verarbeitung des billigen Schiefergases aus Amerika, welches in Europa zu Kunststoff verarbeitet wird.
Ist für mich noch ein Grund mehr auf Kunststoff möglichst zu verzichten.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Schweighuber
Hallo Sandra und Peter,
ich habe in unserer Drogerie in Steyr OÖ, einen Bio Zitronensaft aus Sizilien von der Fa. Voelkel GmbH aus Deutschland in einer 0,2 l Mehrwegglasflasche gekauft.
Jetzt brauche ich nur mehr meine Lebensgefährtin davon zu überzeugen, auf den billigeren Zitronensaft in der PE-LD Kunstoffeinwegverpackung von Sicilia* zu verzichten.
Der Zitronensaft von der Fa. Rauch aus Rankweil wird leider in einer 0,25 l Einwegglasflaschen abgefüllt.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Schweighuber
Hallo Peter ,
ich habe gestern in der „KONSUMENT “ gelesen das die Berglandmilch bereits 8% der Milch in Mehrwegglasflaschen abfüllt.
Laut Geschäftsführung soll die Abfüllmenge verdoppelt werden, um dadurch noch mehr Einwegpackungen einzusparen .
Die Milch in der Pfandflasch kostet halt leider noch zwischen 30 und 50 c mehr, mir ist es auf jeden Wert.
Greenpeace Ö. hat sich auch dafür eingesetzt.
Wo ich auch Mitglied bin unter anderem auch beim WWF, Global 2000 und Attac Östereich.
Der Radlbergerhersteller füllt auch wieder einen Teil in Glasmehrwegflaschen ab.
In wie weit können hier die NGO’s mitwirken?
Sandras und deine Lebesweise tragen zu dieser positiven Entwicklung wesentlich bei.
Mit freundlichen Grüßen
Markus Schweighuber
Mit freunlichen
Hallo Sandra und Peter,
danke für euren Mut die Überzeugung vom einfacherem und umweltfreundlicherem Leben in der Partnerschaft mit den Kindern und im Freundeskreis, am Arbeitsplatz sogar in der Gemeinde und Landespolitik einzubringen.
Gerade in meiner Situation möchte ich mutiger meine Überzeugung vertreten. Meine Lebensgefährtin und ich haben unsere Mietwohnung nebeneinander, ein gemeinsames Auto, das wir auch mit einer anderen Familie teilen könnten.
Ich möchte auch zu weniger Wurst und Fleischkunsum in unserer Familie anregen.
Wir haben das Glück das unsere Kinder zu Fuß zur Schule gehen können.
Ich fahre öfters mit dem dem Radl in die Arbeit trotzdem bringe ich im Jahr noch ca. 6000 km mit unserem Auto zusammen.