Liebe Leute:
Eines vorweg: ich bin überwältigt von den zahlreichen Reaktionen und Kommentaren zu „Plastikfrei und Vegan? (Teil1)“ und werde an dieser Stelle auch schon demnächst den 2.Teil veröffentlichen.
Vorher möchte ich aber – passend zur Vorweihnachtszeit – noch ein paar andere „Botschaften“ loswerden. Und wie es der Zufall so will hat gerade heute im Ö1 Radiokolleg eine Serie zu einem meiner Lieblingsthemen gestartet:
Radiokolleg – Die folgsame Gesellschaft *
Wie sklavisch soll man sich an Regeln halten? (1).
Nachzuhören auf „/ Tage Ö1“ unter folgendem Link:
http://oe1.orf.at/programm/357881
Es geht- wie unschwer zu errarten – um zivilen Ungehorsam, zu dem ich hiermit aufrufen möchte! Derselbige erscheint mir im Übrigen in immer mehr Lebenssituationen angebracht, aber da ich auch eine Verfechterin der „kleinen Schritte“ bin, hier eine ganz konkrete Umsetzungsmöglichkeit:
Immer wieder berichten mir motivierte PlastikvermeiderInnen, dass ihnen beim Einkauf an der Feinkosttheke, das Verpacken von Wurst und Käse in selbst mitgebrachte Behältnisse verweigert wurde. Die Begründungen gehen von angeblichen Hygienevorschriften über Firmeninterne Verpackungsvorschriften und alle möglichen EU-Bestimmungen. Mir ist ehrlich gesagt meine Zeit zu wertvoll, mich mit der „Substanz“ dieser angeblichen (oder auch wirklichen) Vorschriften auseinander zusetzen oder dem genauere nachzugehen. Ich möchte Euch an dieser Stelle nur meine Erfahrung dazu berichten:
Mir wurden meine speziellen Verpackungswünsche – mit einer einzigen Ausnahme – in den letzten 4 Jahren letztlich noch nie verweigert! Zugegeben: Ich musste manchmal diskutieren, den Geschäftsführer verlangen oder darauf hinweisen, dass ich das Produkt in anderen Filialen des selben Supermarktes schon ohne Probleme „unverpackt“ erhalten hatte. Aber letzlich war ich doch immer die viel gepriesene „Kundin-Königin“ und erhielt meine Wünsche erfüllt. In dem einzigen Ausnahmefall, musste die Verkäuferin die bereits fertig gerichtete und 3fachverpackte Käsesemmel mit Gurkerln und Senf dann eben behlalten (oder selber essen…)
Und nun zu meinem Aufruf:
Lasst Euch den Vollzug von sinnlosen Vorschriften nicht gefallen! Übt zivilen Ungehorsam! Haltet Eure mitgebrachten Metalldosen und Gläser „in der Luft“ und lasst Euch den Käse „hineinwerfen“, wenn irgendjemand in Sorge ist, dass diese Behälter Keime in seine Feinkostabteilung einschleppen könnten. Diskutiert mit den Menschen, die sich einer Routine unterwerfen, die schon lange nichts mehr mit unserer „Gesunderhaltung“ (Sichwort Hygiene) zu tun hat und macht ihnen klar, dass ihr im Stande seid, selbst Verantwortung für Eure Keimbelastung zu übernehmen.
Sinnlose Vorschriften sind nicht gottgegeben und daher veränderbar. Und selbst die EU, die diesbezüglich selten ein Fettnäpfchen auslässt (Stichwort „krumme Gurken“, Olivenöl in nachfüllbaren Glasflaschen -Verbot oder Saatgutverordnung,….) lässt sich mitunter davon beeindrucken, dass nicht WIR für die Vorschriften sondern die Vorschriften FÜR UNS gemacht werden sollten! (Was Übrigen schon eine dezente Wahlempfehlung für die Europaparlamentswahlen im nächste Jahr sein könnte… meine diesbezüglichen Prefernzen habe ich ja unlängst erst recht deutlich gemacht.)
In diesem Sinne wünsche ich Euch allen viel Spass und Experimentierfreude beim vorweihnachtlichen Lebensmitteleinkauf und freu mich auf Eure Ideen zum „gewaltfreien Widerstand“!