Alternativen gibt es- man muss nur wissen wo

Unter diesem Motto will ich Euch nun immer wieder Menschen, Betriebe und Aktionen vorstellen, die ich im Zuge unseres Experiments und bei meinen Lesungen und Vorträgen kennen gelernt habe. „Alternativen gibt es- man muss nur wissen wo“ weiterlesen

Plastikfreier WC – Reiniger

Liebe Leute, nach einer langen und erholsamen Urlaubspause, hat mich der österreichische Vorwinter gleich mal ein paar Tage ans Bett gefesselt.

Nun bin ich aber mit neuem Elan wieder da und werde mich in nächster Zeit auch bemühen Eure Kommentare und Fragen der letzten Zeit zu beantworten.

Ansonsten werd ich mich in näherer Zukunft… „Plastikfreier WC – Reiniger“ weiterlesen

Putzen und Waschen (Teil 2)

Die eifrige Waschmitteldiskussion der letzten Tage hat mich veranlasst, endlich den zweiten Teil des (von mir eher ungeliebten) Putz- und Waschthemas zu schreiben. Nun ja, man schreibt eben lieber über Dinge, die einem Spaß machen… Nichts desto trotz ist das Thema „Waschen“ in einer fünfköpfigen Familie wie unserer einfach ein „Dauerbrenner“.

Wäscheberge

Unsere Kinder haben relativ viel – dafür aber hauptsächlich gebrauche – Kleidung, die wir in erster Linie von Freunden und Bekannten geschenkt bekommen. Das hat den Vorteil, dass wir extrem wenig Geld für Kinderkleidung ausgeben und diverse Schadstoffe aus den Kleidungsstücken schon vorher ziemlich herausgewaschen sein dürften. Ich habe also das gute Gefühl, dass unsere Kinder relativ „gesunde“ Kleidung tragen, auch wenn nicht alles aus Biobaumwolle besteht.

Der Nachteil der großen Kleidungsauswahl ist allerdings, dass die Kinder zu einem sehr inflationären Umgang mit ihren Sachen neigen. Nach meiner Erfahrung ziehen sich Kinder prinzipiell gerne um, und die Aufforderung Kleidungsstücke wieder wegzuräumen führt ohne entsprechende Kontrolle meist dazu, dass Berge von maximal einmal getragenen Stücken in der Schmutzwäsche landen. Dass „Wäschesparen“ etwas mit Umweltschutz zu tun hat, gehört zur Bewusstseinsbildung und in diesem Fall natürlich zur Erziehung der Kinder . Die bisher effizienteste Art, ihnen das Wäschesparen beizubringen, ist das „selber Wegräumen“ der Wäsche .  Trotz anfänglicher Proteste und des Vorwurfs der „Kinderarbeit“, hat diese Maßnahme tatsächlich zu einer deutlichen Schmutzwäscheersparnis geführt und ich kann sie daher bedenkenlos weiterempfehlen.

Dennoch bleibt natürlich immer noch eine recht stattliche Menge an Schmutzwäsche übrig. Unsere Waschmaschine läuft im Schnitt sicher fünf- bis sechsmal pro Woche. Um es gleich vorweg zu nehmen: Die wenig neue und doch so effiziente Erkenntnis im Umgang mit Waschmitteln lautet wie schon so oft – weniger verwenden!!

Ich habe bisher hauptsächlich flüssige Waschmittel verwendet, die es natürlich nur in Plastikflaschen gibt. Als Weichspüler bzw. Wasserenthärter verwende ich schon seit Jahren Essig, was einwandfrei funktioniert, günstig ist und auch der Waschmaschine bisher absolut nicht geschadet hat.

Plastikfreie und umweltschonende Alternativen, die ich ausprobiert habe, sind unter anderem Waschnüsse, Seifenflocken und Ökowaschmittel der Fa. Ecovert, Sonett und Almawin, wobei es von Sonett auch ein aus dem Großkanister nachfüllbares Flüssigwaschmittel gibt (im Bioladen). All diese Mittel sind meiner Meinung nach sowohl unserer Gesundheit, als auch unserer Umwelt weitaus zuträglicher als herkömmliche Waschmittel (die Phosphate, Chlor, …usw. enthalten). Und egal ob man Seifenflocken oder Waschnüsse offen kauft oder Ökowaschmittel aus der Kartonbox verwendet: Man vermeidet auf jeden Fall große Mengen an Plastikmüll.

Amtlich bestätigt!

Zum Thema Wäschewaschen habe ich übrigens auch einen Mediziner vom Bundesumweltamt befragt. Seine Aussage dazu war genauso klar wie einfach: Ein mildes Waschmittel (möglichst auf Seifenbasis) in der geringsten möglichen Dosierung verwenden. Seines Erachtens werden Waschmittel prinzipiell überdosiert, was nicht nur der Umwelt schadet, sondern auch für Haut- und sonstige gesundheitliche Probleme verantwortlich sein kann.

Ich persönlich bin jedenfalls mit der „Waschleistung“ meines gering dosierten Ökowaschmittels ausgesprochen zufrieden, zumal ich – wie schon in „Waschen und Putzen Teil 1“ erwähnt – auch vorher nie ein Wunderwaschmittel gefunden habe, das alle Flecken immer restlos entfernt hat.

Und es ist wirklich ein gutes Gefühl, in diesem doch so wichtigen Bereich des Haushalts kaum mehr Müll zu produzieren.

Fortsetzung folgt!

„Farbe ins Gesicht schmieren“

Heute komme ich also endlich zu dem Thema, das mein Sohn Samuel schon ganz zu Beginn des Experiments als eines der „Hauptprobleme“ identifiziert hat (O-Ton Samuel: „Die Mama wird am meisten Probleme haben, weil ihre Kosmetiksachen sind alle aus Plastik!“)

Obwohl aus meinem ursprünglichen Vorhaben einen Monat lang gänzlich auf Kosmetik zu verzichten, nichts geworden ist, möchte ich an dieser Stelle festhalten, dass ich mich dennoch zu den Frauen zähle, die sich auch ungeschminkt aus dem Haus „wagen“ – ich würde sogar sagen, dass das der Normalfall ist.

Wenn ich mir dann allerdings doch einmal „Farbe ins Gesicht schmiere“ (so wird das in unserer Familie allgemein genannt), muss ich mit umfassender Kritik sämtlicher Familienmitglieder rechnen. Peter, der sowieso findet, dass ich ungeschminkt besser aussehe, hat eine leichte Allergie (um nicht zu sagen Hysterie) gegen Lippenstifte, was sich mittlerweile auch schon auf Samuel und Leonard übertragen hat.

„Warum machst du das eigentlich?“ – Die Sinnfrage

Marlene hingegen steht während des Schminkens oft kopfschüttelnd, aber doch leicht fasziniert neben mir und stellt mir jedes Mal wieder dieselbe Frage: „Mama, warum machst du das?“ Offensichtlich ist es mir bisher noch nicht gelungen, diese Frage für sie zufriedenstellend zu beantworten.

Als ich mich jedoch im Zuge des Experiments selbst gefragt habe, was hinter meinen Schminkgewohnheiten steckt, habe ich festgestellt, dass es dabei gar nicht nur darum geht, mich „schöner“ zu fühlen (böse Zungen behaupten ja sogar, ich würde geschminkt älter aussehen, was in meinem Alter nun wirklich kein Kompliment mehr ist), sondern dass das Schminken selbst als „Ritual“ einfach irgendwie positiv besetzt ist. Auch wenn dieses Ritual natürlich in vielerlei Hinsicht fragwürdig ist (Woher kommt eigentlich die Idee, dass wir mit Farbe im Gesicht schöner aussehen? Warum glauben das eigentlich fast nur Frauen?), werde ich mich hier darauf beschränken die – ohnehin sehr raren – Alternativen vorzustellen, die mir gesundheitlich und ökologisch zumindest einigermaßen verträglich erscheinen.

Im „Rausch der Farben“ (Dekorative Kosmetik!) darf man natürlich nicht vergessen, dass auch noch jede Menge „pflegende Kosmetik“ darauf wartet, zur Erhaltung unserer Schönheit beizutragen. (Dazu gleich vorweg noch ein weiteres Geständnis: Auch ich habe mir in einem Anflug von leicht verspäteter „30er-Krise“ vor einigen Jahren schon mal eine Anti-Falten Creme gekauft. Sie ereilte allerdings dasselbe Schicksal wie das „Wunderwaschmittel“ aus meiner Kindheit. Der versprochene Effekt war zumindest mit den mir zur Verfügung stehenden Methoden nicht nachweisbar – vielleicht sind meine Falten ja einfach noch nicht tief genug…?)

Nun aber zu den Alternativen:

Das ist diesmal wirklich sehr einfach, denn ich habe zumindest im Bereich der dekorativen Kosmetik nur eine einzige Firma gefunden, deren Produkte ich guten Gewissens empfehlen kann: „Grüne Erde“.

Die Kosmetikartikel sind frei von synthetischen Konservierungsmitteln, Silikonen, Tensiden Duftstoffen und Mineralölen, zu mindestens 95 Prozent aus kontrolliertem biologischen Anbau und ohne Tierversuche hergestellt. Außerdem sind die Inhaltsstoffe (auch in Deutsch!) vollständig aufgelistet.

Besonders erfreulich ist, dass es von der Marke „Angana“ tatsächlich auch Rouge, Make-up, Lidschatten und Lippenstift in Ahornholzverpackungen gibt, die man nicht wegwerfen muss,  sondern wiederbefüllen kann, wenn der Inhalt aufgebraucht ist. Wenn man bedenkt, wie viel Verpackungsmüll bei Kosmetikartikeln im Verhältnis zum Inhalt normalerweise anfällt, ist alleine das schon ein wirklich guter Grund, umzusteigen!

Ich persönlich habe bisher allerdings nur den Lidschatten ausprobiert. Lippenstift verwende ich kaum (Peter!) und Make-up habe ich überhaupt noch nie verwendet und wollte auch für das Experiment nicht extra damit anfangen. Für alle, die so etwas verwenden wollen, sind die „Grüne Erde“ Produkte aber meiner Meinung nach eine wirklich gute Alternative.

Auch im Bereich der „pflegenden Kosmetik“ gibt es bei der „Grünen Erde“ noch sehr viele Artikel, die entweder in Papier oder in Glas verpackt sind und deren Inhaltsstoffe ebenfalls den oben genannten Kriterien entsprechen.

Erdöl ins Gesicht schmieren?

Ein Skeptiker aus meinem Bekanntenkreis hat übrigens unlängst erst zu mir gesagt: „Wenn du so auf Natur stehst, kannst du ja eh Erdölprodukte verwenden. Erdöl ist ja auch ein reines Naturprodukt!“

Nun ja, ich musste ihm prinzipiell Recht geben, allerdings mit der kleinen Zusatzbemerkung, dass wohl kaum jemand auf die Idee kommen würde, das reine Naturprodukt Erdöl direkt auf die Haut aufzutragen. Die Tatsache, dass ich mir gar nicht vorstellen mag, wie aus einem giftigen, stinkenden, braunen Stoff all die netten Kosmetikprodukte und ihre Verpackungen werden können, wird mich wohl zukünftig davor bewahren zum Zwecke der „Verschönerung“ zu solchen Mitteln zu greifen.

Im Zweifelsfall gilt wie so oft das „Weniger ist mehr – Prinzip“, wodurch sich auch die höheren Kosten von qualitativ hochwertigen Kosmetikartikeln wieder relativieren!

Ein persönliches Kaufkriterium noch zum Abschluss: Nichts kaufen, was Inhaltsstoffe enthält, die mein siebenjähriger Sohn Leonard nicht problemlos lesen und aussprechen kann!

Die „Entdeckung“ der Wascherde

Bevor ich mich dem wirklich heiklen Thema Kosmetik widme, möchte ich die Gelegenheit nutzen, um mich bei Sigrid zu bedanken. Sie hat mir vor kurzem in einem Kommentar auf dem Webblog den Tipp mit der Wascherde gegeben. Nachdem ich Wascherde nun bereits für Haut und Haar ausprobiert habe, bin ich zumindest vom kurzfristigen Ergebnis absolut begeistert. Für mich ist diese „Entdeckung“, zumindest was den täglichen Gebrauch zu Hause betrifft, momentan der absolute Spitzenreiter unter den Alternativprodukten!

Wascherde (auch „Lavaerde“ von lat. lavare=waschen) bekommt man in Apotheken, Reformhäusern und Bioläden in Pulverform und in Papier verpackt. Ich habe sie bisher von der Firma Logona und von der Firma Tautropfen gesehen. Das Pulver wird direkt vor der Anwendung in der gewünschten Menge mit Wasser angerührt und ist nach ca. einer Minute gebrauchsfertig.

Statt rosa Schaum aus der Tube: erdiges Sinnerlebnis

In einem Bereich wie Körperpflege, wo man üblicherweise nur Produkte von zuckerlrosa bis pastellgrün in Duftnoten von Kiwi bis Mango gewohnt ist, mutet es anfangs ein wenig seltsam an Haut und Haar mit einer Schlammpackung ähnlichen, völlig neutral riechenden Substanz zu behandeln. Doch das Ergebnis spricht eindeutig für sich und gerade für Kinder ist der „Schlammpackungseffekt“ durchaus auch ein lustiges, sinnliches Erlebnis.

Wascherde ist ein reines Naturprodukt und wirkt nicht, wie alle tensidhaltigen Mittel durch Herabsetzung der Oberflächenspannung des Wassers, sondern dadurch, dass die feinen Partikel Schmutz und überschüssiges Fett direkt aufnehmen und binden. Das hat für den entscheidenden Vorteil, dass die Haut nicht völlig entfettet wird und ihre natürlichen Schutzmechanismen durch den Waschvorgang nicht gestört werden. Längerfristig soll sich das auch sehr positiv auf stark fettendes oder schuppiges Haar und trockene Haut auswirken. Ich werde das bei Leo, der ein wenig zu Neurodermitis neigt jedenfalls genau beobachten und gegebenenfalls über entsprechende Effekt berichten.

Für diejenigen, denen das Anrühren zu aufwändig erscheint, gibt es auch gebrauchsfertige Varianten, die allerdings soweit ich das feststellen konnte alle in Plastiktuben verpackt sind. Allerdings halte ich das wegen des positiven Effekts auf Haut, Haar und Umwelt in diesem Fall immer noch für eine recht vernünftige Variante. Denn gerade bei Körperpflegeprodukten und Putzmitteln stellen die Inhaltsstoffe oft ja noch ein weitaus größeres Problem für Umwelt und Gesundheit dar, als die Verpackung. Hier gilt es im Einzelfall abzuwägen, welches Produkt den individuellen Anforderungen am besten entspricht. Ich persönlich habe schon als Kind den Umgang mit Matsch und Erde geliebt und werde daher sooft wie möglich das „selber Anrühren“ praktizieren.

„Erdwaschung“ statt Gehirnwäsche

Die Entdeckung von Wascherde ist aber für mich nicht nur ein großer Gewinn in Bezug auf Gesundheit und Wohlbefinden, sondern auch ein weiterer Schritt, mich von jahrzehntelanger Werbungs-Gehirnwäsche zu befreien. Denn aus – möglicherweise nicht ganz lauteren – Gründen wird uns leider meist sehr erfolgreich suggeriert, dass Menschen am besten schon vom ersten Lebenstag an mit Produkten gewaschen und gepflegt werden müssen, deren Inhaltsstoffe höchstens ChemikerInnen bezüglich ihres Nutzens oder Schadens einschätzen können. Dennoch kommt die Botschaft offensichtlich so gut an, dass es sich für die Produzenten immer noch lohnt, wieder eine andere Duftnote oder einen sensationell neuen Inhaltsstoff auf den Markt zu bringen. Gerade so als wäre es ein Naturgesetz, dass sich nur diejenigen sauber, gepflegt und schön fühlen dürfen, die willig und gehorsam den Versprechen einer gigantischen Werbemaschinerie auf den Leim gehen.

Warum habe ich eigentlich noch nie (immerhin schon 38 Jahre lang!!) eine Werbung für Wascherde gesehen? Die Antwort liegt- zumindest für mich- auf der Hand (oder vielleicht sollte man eher sagen: auf den Kontos der Konzerne, die hinter alle den bunten und duftenden Shampoos und Duschgels stehen). Aber natürlich muss auch hier jede(r) für sich nach Antworten suchen.

Resümee aus dieser Geschichte

Mein persönliches Resümee aus dieser Geschichte, fügt sich jedenfalls recht gut in das bisher Geschriebene: Ich werde noch konsequenter das meiden oder zumindest sehr kritisch hinterfragen, was in großem Stil beworben wird und noch genauer nach Produkten suchen, die gesundheitlich und ökologisch verträglicher sind. Dazu gehört für mich als erstes die Frage, ob ich so ein Produkt überhaupt brauche und wenn ja, in welcher Quantität und Qualität, es mir sinnvoll erscheint.

In diesem Sinne möchte ich abschließend noch eine Möglichkeit in den Raum stellen:

Man kann sich ohne Schaden zu nehmen oder der Umgebung ungut aufzufallen (zumindest wenn ich meinen „Testpersonen“ glauben darf) manchmal auch NUR mit Wasser waschen!

Shampoo, Zahnpasta und Co. oder „Kann man auch ohne Plastik sauber sein?“

Mein erster und letzter Versuch, mir mit Schichtseife die Haare zu waschen

Meine Haare halten zugegebenermaßen Einiges aus, daher habe ich mir die Umstellung auf  Schichtseife nicht so gravierend vorgestellt, wie bei jemandem, dessen Frisur mit Spezialpflegeshampoos, Packungen, Kuren, Sprays, Gel und sonstigen am Markt erhältlichen Haarpflege- oder Stylingprodukten in Schuss gehalten wird. Ich muss aber zugeben, dass meine Naturwelle nach der Waschung mit Schichtseife tatsächlich noch schwieriger zu bändigen war als bisher („struppig“ wurde meine Frisur sogar von jemandem genannt!!), was ich im Rahmen unseres Experiments sogar in Kauf  genommen hätte, wenn ich nicht doch noch bessere Alternativen gefunden hätte.

Was es alles gibt! Haarschampooseife und Rezepte zum Selbermachen

Zum Glück hat Peter nämlich zwei nette Arbeitskolleginnen, die sich schon seit einiger Zeit mit der Herstellung von natürlichen Körper- und Haarpflegeprodukten beschäftigen. Durch diese beiden haben wir zum ersten Mal etwas über „Haarshampooseifen“ erfahren und konnten diese Dank großzügiger Spenden inzwischen auch schon ausgiebig testen.

Die Shampooseifen kommen gänzlich ohne Verpackung aus und pflegen das Haar ganz wunderbar (wäre doch ein netter Werbespruch, oder?).

Bei mir hat sich sogar noch ein positiver Pflegeeffekt eingestellt: Mein ansonsten gar nicht seidiges Haar, lässt sich tatsächlich auf einmal leichter frisieren und sieht nicht mehr so trocken aus. (Das ist zumindest mein subjektiver Eindruck, denn Peter, der allerdings auch nach Friseurbesuchen meinerseits noch kaum jemals eine Veränderung bemerkt hat, kann natürlich auch hier keinen Unterschied feststellen.)

Haarshampooseifen gibt es übrigens auch im „Großen Stil“ z.B. von der Firma „Lush“, allerdings kann ich da über die Inhaltsstoffe nichts Genaues sagen, da ich sie selber noch nicht gekauft habe.

Denjenigen, denen die Vorstellung von einem Stück Seife als Shampoo nicht behagt, kann ich als Alternative noch die Haarpflegeprodukte der Firma Weleda empfehlen. Es gibt Kastanien- und Salbeishampoon in der Metalltube (nur mit Plastikschraubverschluss) mit natürlichen Inhaltsstoffen und ich finde beide sehr empfehlenswert und extrem ergiebig.

Eine weitere Variante möchte ich ebenfalls nicht unerwähnt lassen:

Man kann Shampoo auch (angeblich relativ einfach) selber machen. Zahnpasta übrigens ebenso. Ich habe im Internet dazu schon viele Rezepte gefunden, bin aber mangels zeitlicher Ressourcen bisher noch nicht dazugekommen, sie selber  auszuprobieren. Dass es funktioniert, beweisen einige geschenkte Glasfläschchen mit selbst gemachtem Shampoos  aus unserem Freundes- und Bekanntenkreis. (Leider konnte ich noch nicht alle testen.)

Ganz Ähnliches wie für Shampoo gilt natürlich auch für Duschgel, wobei wir in diesem Bereich mittlerweile feste Seifen mit möglichst natürlichen Inhaltsstoffen bevorzugen. Ich finde, dass diese in der Anwendung weitaus sparsamer sind und außerdem (wenn eine gute Qualität gekauft wird) auch die Haut nicht so stark austrocknen.

Die Sache mit der Zahnpasta oder warum Peter kein Salz mehr in der Küche fand

Was Zahnpasta anbelangt, gibt es ebenfalls einige Varianten: Ich selbst bin ja eine Verfechterin der Theorie, dass Zahnpasta für eine gute Zahnhygiene nur marginal von Bedeutung ist. Diese Theorie stützt sich auf die Aussage eines Zahnarztes, der mir vor vielen Jahren einmal erklärt hat, dass es vielmehr auf das richtige und gründliche Putzen ankommt und normales Kochsalz eine absolut ausreichende Alternative zu Zahnpasta darstellt.

Diese Möglichkeit habe ich im Zuge des Experiments natürlich ausprobiert und sie wäre für mich auch absolut befriedigend gewesen, wenn Peter das Salz nicht ständig in der Küche gesucht hätte. (Mittlerweile haben wir es geschafft, ein eigenes Salzglas fürs Badezimmer zu organisieren.)

Da reines Kochsalz in unserer Familie aber außer mir niemand verwenden will, haben wir auch weiterhin „normale“ Zahnpasta im Gebrauch. Diese gibt es ebenfalls von der Firma Weleda in Metalltuben (und in 5 verschiedenen Sorten).

Fortsetzung folgt:

Dem Thema „Kosmetik“, das mein Sohn Samuel ja zu Beginn des Experiments als eines der Hauptprobleme meinerseits einstufte, werde ich demnächst ein eigenes kleines Kapitel widmen.

Putzen und Waschen (Teil 1): Das Putzgeheimnis

Vorweg eine gute Neuigkeit: Meine Freundin Sabine hat beim DM eine neue plastikfreie Taschentuchvariante entdeckt. Es handelt sich um eine DM-Eigenmarke („Soft&Sicher“) aus 100% Recyclingpapier in Kartonverpackung ohne Plastiklasche, die sogar mit dem Umweltzeichen „Blauer Engel“ ausgezeichnet ist. Ich weiß nicht, wie lang es diese Taschentücher schon gibt, aber ich finde es jedenfalls sehr erfreulich, dass ich Taschentücher jetzt auch wieder ganz in der Nähe kaufen kann.

Nun aber zum eigentlichen Thema:

Waschen, Putzen, Spülen,…

Die Tatsache, dass dieses wichtige Thema erst jetzt zum ersten Mal zur Sprache kommt, hat wohl nicht unwesentlich damit zu tun, dass die genannten Tätigkeiten nicht gerade zu meinen Lieblingsbeschäftigungen zählen. (Peter liebet sie übrigens genauso wenig.). Das hatte zumindest auch schon in der Vergangenheit den Vorteil, dass sich unser Putzmittelverbrauch eher in Grenzen hielt.

Vor allem in Badezimmer und WC kamen dann aber doch immer wieder relativ „scharfe“ Putzmittel zum Einsatz, wobei der sehr unwissenschaftliche Ausdruck „scharf“ für mich in diesem Fall auf „stark riechend“ (von Duft möchte ich in diesem Zusammenhang nicht sprechen!) bezieht.

Anscheinend kann man sich auch als relativ kritische Konsumentin (für die ich mich eigentlich schon seit längerem gehalten habe) dem „Vorher-Nachher-Effekt“, der in der Webung für all diese Produkte gezeigt wird, kaum entziehen. Anders kann ich es mir kaum erklären, dass ich jahrelang den „scharfen“ Geruch von diversen Putzmitteln automatisch mit Wirksamkeit in Verbindung gebracht habe.

Das Wunderwaschmittel aus der Werbung

Bei diesem Thema werden bei mir regelmäßig Kindheitserinnerungen wach: Das Wunderwaschmittel (ich weiß allerdings nicht mehr genau, ob es Omo, Ariel oder Persil war) aus der Fernsehwerbung, das ein vorher mit extremen Flecken übersätes Tischtuch nachher wieder strahlend weiß aussehen lässt. Ich kann mich noch erinnern, wie ich versucht habe, meine Mama davon zu überzeugen, dass sie ja nur mit diesem Waschmittel waschen müsse, und all die Flecken in unserem Gewand, über die sie sich manchmal aufregte, wären kein Problem mehr.

Irgendwann bildet man sich ein, diesen naiven Kinderglauben überwunden zu haben, aber die Beeinflussung sitzt anscheinend tief!

Umdenken vertreibt Kopfweh

Was bei mir allerdings schon in den letzten Jahren einen Umdenkprozess ausgelöst hat, ist die Tatsache, dass ich auf den Geruch von konventionellen Putzmitteln zunehmend mit Kopfweh und/oder Hustenreiz reagiert habe. Als durchschnittliche Konsumentin (in meinem Fall mit eher unterdurchschnittlichen chemischen Kenntnissen ausgestattet) hat man kaum die Möglichkeit die Inhaltsstoffe diverser Putz -und Waschmittel auf ihre Umweltverträglichkeit und gesundheitliche Wirkung zu überprüfen.

Obwohl es in meinem Freundes -und Bekanntenkreis einige Leute gibt, die meine Reaktionen (wegen der oben beschriebenen „Putzabneigung“) eher als psychosomatisches Phänomen abtun, habe ich schon lange vor unserem Experiment auf – zumindest aus meiner Sicht – eher „umwelt –und menschenverträgliche“ Putzmittel (meist von der Marke „Frosch“) umgestellt. Was die Verpackung anbelangt stellen diese allerdings auch keine Alternative dar. Fast alle Putz –und Waschmittel sind in Plastikflaschen oder zumindest in irgendeine Art von Plastikumhüllung verpackt und diese Verpackungen haben bisher einen beträchtlichen Teil unseres Plastikmülls ausgemacht.

Wo waren die Putzmittel vor dem Plastikzeitalter?

Auf der Suche nach Alternativen, hat mir wieder mal der Gedanke daran geholfen, wie Menschen früher, als es noch kein Plastik gab, an diese Dinge herangegangen sind…

Dadurch hat sich die Auswahl an Putzmitteln in unserem Badezimmer mittlerweile drastisch reduziert. Jetzt finden sich dort, wo früher ca. zehn verschiedene Plastikflaschen herumgestanden sind nur mehr eine Glasflasche mit Tafelessig und ein Karton mit pulverförmiger Zitronensäure (gibt es fast in jedem Drogeriemarkt). Vor allem Kalk lässt sich mit Essig ausgezeichnet lösen und man braucht auch nur ganz wenig davon. Die Zitronensäure wird eigentlich hauptsächlich für´s WC verwendet (ebenfalls sehr sparsam). Es ist ausreichend, ca. einen Esslöffel davon gut im WC zu verteilen, einwirken lassen und nachputzen. Das Ergebnis ist meiner Meinung nach mindestens ebenso gut wie mit herkömmlichen WC–Reinigern.

Beide Varianten haben außerdem noch den Vorteil, dass sie viel günstiger kommen als herkömmlich Putzmittel!

Alle, die sich nach diesen Schilderungen Sorgen um die hygienischen Zustände in unserem Haushalt machen, kann ich beruhigen. Unser Bad ist schon alleine dadurch, dass die vielen „Plastikstaubfänger“ entfernt worden sind, jetzt viel sauberer als früher und meine Freundin Sonja hat mich vor 3 Tagen erst gefragt, womit wir unsere Duschwand so wunderbar sauber bekommen (Essig!!!). Die plastikfreien Putzmittel zeigen also Wirkung. Früher hat mich jedenfalls nie jemand nach solchen „Putzgeheimnissen“ gefragt.

Auch Fenster lassen sich übrigens sehr gut damit putzen, was mich besonders freut. Nicht weil ich so gerne Fenster putze, sondern weil der Glasreiniger ganz besonders schlimme Kopfweh –und Hustenattacken ausgelöst hat – auch wenn andere Leute geputzt haben!

Sehr viele Dinge kann man im Übrigen auch einfach nur mit Wasser und einem Tuch oder einer Bürste sauber machen. Das probiere ich jetzt einfach viel öfter als früher aus, bevor ich überhaupt irgendeine Art von Putzmittel verwende.

Noch gesucht: Schmierseife ohne Plastik

Ein Bereich, wo ich noch keine optimale Lösung gefunden habe, sind die Holzböden. Früher haben wir dafür hauptsächlich flüssige Schmierseife verwendet, aber die gibt es nur in Plastik verpackt. Nur mit Wasser funktioniert es auch ganz gut, aber hin und wieder würde ich gern was dazu tun (zumindest für den Großputz, so ungefähr 2mal im Jahr). Vielleicht kennt da jemand ein altes Hausmittel oder irgendetwas, was man sich recht schnell und einfach selbst herstellen kann?

Weniger ist mehr!

Mein vorläufiges Resümee zum Thema „Putzen“ lässt sich jedenfalls ganz einfach mit dem altbewährten Spruch „Weniger ist mehr“ zusammenfassen (und zwar in jeder Hinsicht!), denn zuviel Putzen kann nicht nur Umwelt und Gesundheit beeinträchtigen, sondern vor allem auch der Laune schaden!

Fortsetzung folgt!

Ein beinahe aussichtsloser Fall

Wie schon beschrieben, unser erster Versuch eines plastikfreien Einkaufs war nicht unbedingt von großem Erfolg gekrönt.

Beim  Thema Klopapier beispielsweise konnten wir zunächst keinen „plastikfreien Durchbruch“ erzielen. Dasselbe galt für Küchenrollen, Taschentücher und Servietten. All diese Produkte gibt es – wie sich recht schnell herausstellte – einfach nur mit Plastikhülle, zumindest ist es uns nicht gelungen, irgendwo etwas anderes ausfindig zu machen!

Nach sehr intensiven, aber erfolglosen Nachforschungen zum Thema „Klopapier und Co.“ in sämtlichen Bioläden von Graz, kam ich schließlich zur Erkenntnis, dass wir in diesem Fall wohl Kompromisse eingehen müssen. Da bis zum Start unseres Experiments aber noch ein wenig Zeit war, beschloss ich, einfach einmal Vorschläge aus unserem Freundes – und Bekanntenkreis zu sammeln.

Dabei stellte sich recht schnell heraus, wie brisant das Thema war. Viele unserer Freunde hatten sich offensichtlich schon darüber Gedanken gemacht, wie wir da in  Zukunft wohl vorgehen würden. Teilweise wohl auch aus Gründen des Selbstschutzes, denn wer kommt schon gerne in einen Haushalt ohne Klopapier. Und wir bekamen tatsächlich eine Menge – mehr oder weniger gut durchdachte – Vorschläge.

Hier nur eine kleine Auswahl:

  • Blätter, die von den Bäumen fallen (das war übrigens die Idee unserer Kinder!
  • Altes Zeitungspapier
  • Alte Waschlappen in Kombination mit einem Windelkübel mit Essigwasser, der einmal am Tag entleert wird, um den Inhalt bei 90 Grad zu waschen
  • Diverse Praktiken aus z.B. Indien (Stichwort „linke Hand“)
  • „Waschen statt Wischen“
  • Immer nur auswärts auf´s Klo gehen
  • Das Klopapier (natürlich nur einzelne Rollen ohne Plastik!) von den doch recht zahlreichen Gästen unseres Hauses jedes Mal als „Eintrittspfand“ abkassieren

All diese Alternativen erschienen uns allerdings bei näherer Betrachtung nicht wirklich praktikabel – zumindest nicht über einen längeren Zeitraum!

Daher war ich wirklich sehr erleichtert als ich schließlich doch noch einen ernstzunehmenden Tipp von meiner Freundin Sabine erhielt. Sie meinte, im Großhandel (Metro) noch vor kurzem Großpackungen Klopapier in Karton verpackt gesehen zu haben.

Als ich kurz darauf mit Marlene in Graz war, machten wir also einen Abstecher zu Metro.

Am Anfang hatte ich eher den Eindruck in eine riesige, unüberschaubare Plastikwelt geraten zu sein (ich war vorher auch noch nie dort), aber nach ungefähr einer halben Stunde (wir hatten in dieser Zeit zumindest auch kompostierbares Einweggeschirr und Besteck entdeckt), stießen wir schließlich doch noch auf ein plastikfreies „Klopapier – Servietten – Taschentücher – und Küchenrollenersatzprodukt“: 2–lagige Papierhandtücher (aus Recyclingpapier) in einer 20 mal 160 Stück-Packung aus Karton um 25 €!

Das „echte“ Klopapier war leider auch hier in Plastik verpackt.

Ein weiterer Problemfall löst sich

Wir waren dennoch begeistert und  entdeckten auf dem Rückweg zur Kassa auch gleich noch die Lösung für ein anderes bis dato ungelöstes Problem: Hier gab es „Barillia“-Nudeln in verschiedenen Sorten in der Großpackung (1kg, was für unsere Familie ohnehin nicht allzu groß ist) nur in Karton verpackt, ohne Plastiksichtfenster! Bisher hatte ich nämlich lediglich Lasagneblätter in dieser Form verpackt gefunden. Die sind anscheinend so „unattraktiv“, dass man den Konsumenten kein Plastiksichtfenster zumuten kann….

Das plastikfreie „Klopapierersatzprodukt“ bewährt sich

Jedenfalls haben sich unsere Papierhandtücher mittlerweile (der besagte Einkauf ist jetzt schon mehr als 2 Monate her!) bestens bewährt.

Da sie im Ganzen etwas zu groß sind und dadurch Verstopfungsgefahr gegeben wäre, schneiden wir sie packerlweise in der Mitte auseinander, bevor wir sie in unser schönes Klopapier-Körberl legen!

Die Qualität des Papiers ist für alle genannten Zwecke geeignet (wir haben jetzt allerdings auch noch feinere Taschentücher in Form von Karton verpackten Abschminktüchern) und als Klopapier haben die zerschnittenen Papierhandtücher auch noch den Vorteil, dass keines der Kinder mehr an einer Rolle unkontrolliert anreißen und für einen Klogang die Hälfte davon verbrauchen kann!

Insgesamt haben wir in den letzten zwei Monaten erst sechs der 20 Packerln verbraucht, was einem Gegenwert von 7 € 50 entspricht und somit meiner Meinung nach auch noch eine sehr günstige Variante darstellt.

Von unseren Freunden und Bekannten hat sich auch noch niemand beklagt und mir ist zum Glück auch noch nicht aufgefallen, dass es weniger geworden wären….